28. März 2024
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Fellnasen retten Bienen – Was Hundenasen so alles erschnüffeln

Die Hundenase ist ein wahres Wunderwerk und gleichzeitig ein Hochleistungsorgan. Der Mensch orientiert sich eher visuell, aber für den Hund ist der Geruchssinn ganz entscheidend. Mit seiner feinen Nase findet er sich in der Umwelt zurecht und erhält durch sie alle wichtigen Informationen. Das hat sich der Mensch zunutze gemacht und setzt den tierischen Freund in vielen Bereichen ein, um beispielsweise Drogen, Sprengstoff und verunglückte Menschen ausfindig zu machen.

Auch in der medizinischen Diagnostik bei bestimmten Tumorzellen sollen Hundenase den Krebs finden. Im Jahr 1989 ist Forschern erstmals aufgefallen, dass Hundenasen Krebszellen erkennen. Die Tiere sind offensichtlich in der Lage, sehr geringe Konzentrationen flüchtiger Verbindungen wahrzunehmen, die durch bösartige Tumore freigesetzt werden. Diese Geruchspartikel gelangen über den Atem, den Urin oder die Haut in die Umgebung. “Wir wissen nur nicht, was genau der Hund riecht”, sagt Peter Boeker, ein Experte für Gasdetektion an der Universität Bonn. Der feine Geruchssinn unserer Hunde lässt sich vielseitig einsetzen. Sie helfen Lawinenopfern und beim Erhalt der Koalas. In den USA werden die intelligenten Geruchsexperten jetzt sogar zur Rettung der Bienen eingesetzt. Dass die Honig- und Wildbienen ganz eng mit unserem Überleben verknüpft sind, wird vielen klar sein. Denn sie ernähren sich von Pflanzennektar und sorgen so für eine Verbreitung des Pollens. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen, von denen wir uns und unsere Nutztiere sich ernähren, werden von der Westlichen Honigbiene bestäubt. Wie Sie vielleicht schon gehört haben, ist aber ein entscheidender Rückgang bei den Bienenvölkern zu erkennen.

Eine neue umfassende Studie kommt zu dem Schluss, dass der weltweite Bestand aller Insekten sich in den letzten zehn Jahren drastisch reduzierte – um 41 Prozent. Beispielsweise gab es in den USA im Winter 2005 ein Massensterben, wodurch die Population um 80 Prozent zurückging. Man weiß nicht, woran es gelegen hat. Monokulturen in der Landwirtschaft werden dazu beitragen und durch den Klimawandel können Viren und Krankheitserreger sich vermehren, die auch zur Abnahme der Bienen führen. Gegen die bakterielle Seuche Amerikanische Faulbrut wird international zu Felde gezogen. Seit einigen Jahren haben die Forscher Unterstützung durch Hunde. Der Labrador Mack wurde im Bundesstaat Maryland als professioneller Bienenschnüffler ausgebildet. Ms. Cybil Preston, Chef-Imkerei-Inspektorin des Maryland Landwirtschaftsministeriums, hat Mack trainiert. In der Süddeutschen Zeitung erschien Anfang März ein Artikel zum Thema. Es sei äußerst zeit- und arbeitsaufwendig, die Bienenstöcke zu kontrol- lieren. Hier komme die hochsensible Nase von Mack zum Einsatz. Er erschnüffelt die Faulbrut-Bakterien im Bienenstock schon von außen. Menschliche Inspektoren müssen jeden Bienen- stock einzeln öffnen und in Augenschein nehmen. Deshalb schafft ein einziger Hund an einem halben Tag, wozu vier Inspektoren einen ganzen Tag brauchen. Labrador Mack schnüffele, winsele und werde mit einem Ball belohnt, wenn er einen Schädlingsbefall findet. Im letzten Herbst untersuchte er 1700 Kolonien. Funktioniert super, nur das Training der Hunde ist aufwendig. „Ohne Hund könnte ich die Bienen nicht einsetzen“, sagte Preston der New York Times. Wir sind stolz auf unsere Vierbeiner!

© Foto: Hannamariah / depositphotos.com

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