20. April 2024
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Mutter- und Vatertag – Wenn schon, denn schon

Am 12. Mai ist es wieder soweit. Dann erhalten viele Mütter Blumen und kleine Geschenke. Übrigens ist dieser besondere Tag keine Erfindung der Blumen- und Pralinenindustrie, sondern hat einen ganz anderen Hintergrund. Die Anfänge des Feiertages führen uns in die Zeit um 250 Jahre vor Christus. Dort wurden für griechische und römische Göttinnen Feste abgehalten, die an den heutigen Muttertag erinnern. Rhea, die Mutter des Gottes Zeus, stand an dem Tag im Mittelpunkt. Durch Opfergaben zeigte man seine Dankbarkeit für das Leben auf der Erde. Mit dem Zerfall des griechischen Reiches ging der Brauch verloren.

Viele Jahrhunderte später, nämlich im alten England (13. Jahrhundert) führte Heinrich III. den sogenannten „Mothering Day“ ein. Christen gedachten der „Mutter Kirche“, aber gleichzeitig machten die Kinder auch der leiblichen Mutter Geschenke.
Wie so viele neue Dinge, kommt der Muttertag, wie wir ihn kennen, aus den USA. Frauenrechtlerinnen setzten sich Ende das 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts für den Muttertag ein. Besonders Julia Ward Howe, bekannte Vertreterin der Frauenrechtsbewegung, forderte einen Tag, der den Müttern gedacht sein sollte. Allerdings konnte sie sich mit ihrem Anliegen nicht durchsetzen. Einige Jahre später machte sich Anna Jarvis stark für Mütter und gilt als Begründerin des besonderen Ehrentages. Die amerikanische Frauenrechtlerin widmete ihrer toten Mutter einen Feiertag und schmückte die Kirche mit 500 weißen Nelken. 1914 schließlich wurde der zweite Sonntag im Mai zum offiziellen Feiertag der USA erklärt. Der Muttertag wurde dann aber immer kommerzieller, worüber die Begründerin sehr verärgert war. Sie wollte ihn wieder abschaffen. Als Folge führten weitere Länder den Ehrentag ein. In England ließ man den „Mothering Day“ wieder aufleben. 1917 folgte die Schweiz, später Norwegen und Schweden und 1922 Deutschland. Es dauerte nicht lange, bis der Tag zum Fest der Geschenke wurde, wobei die Blumenhändler und die Pralinenindustrie den Brauch in eigenem Interesse fleißig förderten. In Deutschland wurde der Muttertag durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber ins Leben gerufen. Der Muttertag ist, wie es vielfach noch immer gedacht wird, keine Erfindung der Nazis. Im Dritten Reich wurden Mütter mit vielen Kindern mit dem sogenannten Mutterkreuz ausgezeichnet. Damals entsprach es dem Idealbild, dass Frauen sich ganz der Familie widmeten. Ab 1933 wurde der Muttertag in den „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ umgewandelt. Nach Kriegsende schaffte man ihn wieder ab.

Am 30. Mai sind vielerorts dann wieder Männerrunden mit Bollerwagen unterwegs, um im Grünen gesellige Picknicks zu veranstalten. Nicht jeder ist mit dem Tag der Väter einverstanden. So kritisierte 2008 die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen die traditionellen Vatertagstouren. Sie forderte auf, den Vatertag neu zu erfinden und ihn mit den Kindern zu feiern. Eine gute Idee, die heute tatsächlich teils umgesetzt wird. Doch wie kam es überhaupt zum Ehrentag für Väter? Dabei spielt natürlich wieder eine Frau die große Rolle. Die Amerikanerin Sonora Louise Smart Dodd rief 1910 eine Bewegung zur Ehren der Väter ins Leben. Damit wollte sie ihren Vater ehren, der im Bürgerkrieg gekämpft hatte und nach dem frühen Tod seiner Ehefrau die sechs Kinder allein großzog. Das war damals tatsächlich eine ungewöhnliche Leistung. Der erste offizielle Vatertag wurde am 19. Juni 1910 nach dem Vorbild des Muttertages gefeiert. Viele Jahre später im Jahr 1974 ernannte Präsident Nixon den Vatertag offiziell zum Feiertag. Heute ist der Tag in den USA zwar kein gesetzlicher Feier-, aber ein offizieller Ehrentag. Man weiß nicht genau, wann der Vatertag nach Deutschland kam. Bekannt ist aber beispielsweise, dass 1931 ein Herrenausstatter mit einem Werbespruch den Vatertag bekannt machte. Seine Idee sollte Erfolg haben. Später wurde der Vatertag an Christi Himmelfahrt gekoppelt. Erstmals 1934 wurde das christliche Fest deutschlandweiter Feiertag, der genau 39 Tage nach Ostersonntag begangen wird. Heute wird die christliche Tradition nur noch teilweise gepflegt, dafür ist der Vater- bzw. Herrentag für viele bedeutend. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden sogenannte „Schinkentouren“, an denen nur Männer teilnahmen, in Berlin aufs Land unternommen. Heute gibt es immer mehr Väter, die den freien Tag im Kreis ihrer Familie verbringen und sich verwöhnen lassen.

Ideen für kreative Geschenke für Mütter und Väter gibt es viele. Blumen sind immer eine gut Wahl. Dabei ist es sinnvoll, Pflanzen im Topf zu kaufen. Die Übertöpfe lassen sich prima verzieren. Zum Bemalen könnt ihr gut Acrylfarben verwenden, da sie wasserfest sind und auf jedem Untergrund haften. Bei der Wahl der Motive lasst euch am besten von den Vorlieben der Eltern leiten. Auch ist es möglich, die Töpfe mit Mosaiksteinen aus Glas oder Keramik zu bekleben. Mit Montage- oder Fliesenkleber lassen sich die Teile gut fixieren. Prima geeignet sind auch dünne Scheiben aus Holz, Muscheln und Steinen, um den Topf zu verschönern. Anschließend kann der Blumentopf mit Leim versiegelt werden. Achtet darauf, den Leim gleichmäßig zu verteilen. Wie wär’s mal damit, der Mutter oder dem Vater den Lieblingskuchen zu backen? Auch immer eine gute Idee ist es, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und einen Gutschein für einen Wellnessnachmittag, eine Wanderung mit Picknick oder einen Kinoabend mit anschließendem selbst zubereitetem Essen zu verschenken. Tipp: Stellt Kinderfotos nach und fragt Freunde und Verwandte, ob sie sich beteiligen am Projekt.

Dazu sucht ein schönes Foto aus frühen Kindertagen heraus. Zieht gleiche oder ähnliche Kleidung an und findet euch am Ort, an dem das damalige Foto gemacht wurde, ein und stellt die Szene von damals soweit möglich ganz ähnlich nach. Habt ihr mehrere Fotos dieser Art gemacht, könnt ihr ein kleines Fotobuch erstellen mit Vorher- und Nachher-Aufnahmen, die ihr gegenüberstellt. Über Geschenkkörbe mit Lieblingstees oder zum Beispiel für einen Verwöhntag mit Badeölen und Duftseife für zu Hause freuen sich Mütter und sicher auch Väter gleichermaßen. Oder kreiert ein ganz individuelles Geschirr. Mit einfachen Porzellanmalstiften und einer ruhigen Hand geht das ganz fix. Dazu wird das Geschirr zuvor gereinigt und schon kann es losgehen. Schöne Blumenmuster oder Sprüche eignen sich toll, um Teller und Tassen dekorativ zu verzieren. Individuelle Geschenke, die die Interessen und Wünsche berücksichtigen und dann noch selbst gestaltet sind, kommen immer gut an.

© Foto: Goodluz / depositphotos.com

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