29. März 2024
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Von pfeifenden Männern

Geübte Tänzer auf dem Parkett der zwischenmenschlichen Interaktion, Meister der subtilen Anwerbung – nein, das sind die meisten Männer eher nicht. Wenn es darum geht, dem schönen Geschlecht die eigenen Vorzüge zu vermitteln, geht der gemeine Vertreter unserer Gattung doch eher plump vor. Zwar scheidet die steinzeitliche Keule als Mittel der Wahl inzwischen aus, wesentlich raffinierter ist der Gebrauch von Sprache allerdings auch nur in Ausnahmefällen. Zum Glück gibt es da ja noch die Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation. Frauen hinterher- zupfeifen ist ein wahres Phänomen. Beim bierbäuchigen Bauarbeiter ebenso beliebt wie beim pickligen Pennäler, lässt es sich vor allem beobachten, wenn Männer gebündelt auftreten. In einem nicht näher genannten Erlebnisbad

irgendwo zwischen Timmendorfer Strand und Scharbeutz wurde ich unlängst Zeuge dieser besonders kreativen Form des Balzverhaltens. Zwei Herren in den 50ern hatten es sich auf ihren Liegen bequem gemacht, als eine attraktive junge Frau ihr Blickfeld streifte. Der Beleibtere der beiden hatte alle Mühe, seinen Bauch einzuziehen. Der andere kämmte sein spärliches Resthaar über die deutlich zu Tage tretende Glatze, spitzte seine Lippen und brachte seine Begeisterung durch einen dezenten, aber deutlich zu vernehmenden, Pfiff zum Ausdruck. „Oh, Ihnen gefällt mein Körper? Hätten Sie vielleicht Lust mit mir zu schlafen?“, entgegnete die Umworbene – natürlich nicht. Die Mittzwanzigerin schüttelte den Kopf und verließ die Szene. Ist das nun schon Belästigung? Das muss wohl jede Frau für sich selbst entscheiden. In anderen Ländern wird das durchaus anders gesehen. Im amerikanischen Huntington ist es zum Beispiel Feuerwehrmännern gesetzlich untersagt, an der Wache

vorbeigehenden Frauen nachzupfeifen. Der Gesetzgeber verbietet allzu plumpe Flirtversuche. Eine gute Idee? Eher nicht. Pfeifen ist schließlich kein krimineller Akt, sondern lediglich ein etwas unbeholfener Versuch, Zuneigung auszudrücken. Also liebe Mädels, seid nachsichtig, wenn bei dem einen oder anderen von uns demnächst die Frühlingsgefühle ausbrechen. Wir wissen es doch nicht besser.               Pa

 

© Foto: photopitu / Fotolia

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