Ab sofort unterstützt das Magazin Lübecker Bucht soziale Einrichtungen und stellt ebensolche Projekte in einer monatlichen Rubrik vor. Denn schließlich sollten Benachteiligte unterstützt werden. Die Neustädter Tafel e.V. profitiert als erste Institution von dieser Neuerung.
Die Begrüßung ist herzlich in den Räumen der Tafel in Neustadt. Eitel Pries, der 1. Vorsitzende, führt uns durch die Kleiderstube und den Sortierraum ins Büro. Viel hat sich verändert in den letzten Jahren. Aus dem ehemaligen heruntergekommenen Supermarkt ist ein freundlicher geschniegelter Treffpunkt nicht nur für sozial Benachteiligte geworden. „Wir haben Gas gegeben und Klinken geputzt“, sagt Pries und erzählt, was sich in den letzten Jahren verändert hat. Neben der Kleiderstube ist der Tafeltreff mit Frühstück, einem täglich wechselnden Mittagstisch und Kaffee und Kuchen am Nachmittag entstanden. Der Treffpunkt sei schon fast kultig, so der Vorsitzende. Hier kommen viele, die sich nur mal einen Kaffee holen oder sich gleich dreimal am Tag zum Klönschnack treffen, weil ihnen zuhause sonst die Decke auf den Kopf falle. Bratkartoffeln mit Sauerfleisch und Eis mit Sahne stehen heute auf der Speisekarte. Es gibt sogar eine eigens kreierte Tafelsuppe, der Renner. Nach den Sommerferien werden morgens wieder eifrig 120 Brötchen für die Kinder geschmiert und per Express in die Steinkamp- und Gemeinschaftsschule gefahren. Vier AGH-Kräfte (ehemals 1-Euro-Kräfte) unterstützen den Verein tatkräftig und bis Ende August zusätzlich 10 Bürgerarbeiter. Ihre Hilfe fehlt jetzt natürlich und der Vorsitzende hofft, dass das Jobcenter hilfreich zur Seite stehen wird. Überhaupt fehlen ehrenamtliche Kräfte, die beispielsweise die Waren aus den Supermärkten abholen. Täglich sind die Mitarbeiter mit ihren zwei Transportern von Neustadt bis nach Grube und Travemünde 250 bis 300 Kilometer unterwegs. „Zum Glück haben die Fahrzeuge Kühlung, so dass die Kühlkette kaum unterbrochen wird. Obst und Gemüse gibt es jetzt ausreichend, aber Molkereiprodukte, Wurst- und Fleischwaren sind eher Mangelware“, so Pries. 4.500 bis 5.000 Menschen versorgen sich an den Ausgabestellen in Neustadt, Grömitz und Timmendorfer Strand mit dem Lebensnotwendigen. In der Kleiderstube kann man ohne Hektik nach dem einen oder anderen Teil Ausschau halten und findet auch die passenden Accessoires. „Auch Kleinstmöbel, Pött und Pann und selbstgemachte Marmelade sind bei uns zu haben“, erklärt Pries und führt uns stolz durch die Räume. Aber der Job sei auch anstrengend. Seit gut drei Jahren leitet der Rentner den Verein und denkt langsam daran, einen Nachfolger zu finden. Vor allem die deutsche Bürokratie sei nervenaufreibend. „Jede Tätigkeit bedarf eines Nachweises und wehe, man vergisst ein Komma“, sagt Pries und schüttelt den Kopf. Über Spenden freut sich der engagierte Vorsitzende immer, denn schließlich könne sich der Verein nicht allein durch die Beiträge der 80 Mitglieder finanzieren. Zwar gebe es auch Privatpersonen und Firmen, die regelmäßig unterstützen und durch die eigenen Aktionen, wie Flohmärkte, käme auch Geld in die Kassen, aber „wir sind über jede Zuwendung dankbar“, so Pries. 500 Euro spendet das Magazin Lübecker Bucht an die Tafel und möchte hier darauf verweisen, dass noch Partner gesucht werden, die gemeinsam mit dem Verlag soziale Projekte unterstützen möchten. Das Magazin Lübecker Bucht hilft gern und unterstützt sinnvolles Engagement.
Für die kommenden Ausgaben unseres Magazines suchen wir weitere Projekte oder soziale Einrichtungen, die es zu unterstüzen gilt. Gerne können sich Verantwortliche oder soziale Einrichtungen bei uns melden!