In diesem Monat beginnt in Lübeck eine ganz besondere Ausstellung unter dem Titel „Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum“. Anlass dieser großen Schau ist einmal das 500-jährige Bestehen des St. Annen-Klosters und zum anderen das 100-jährige Jubiläum des St. Annen-Museums. Vom 20. September bis zum 10. Januar 2016 haben Sie die Gelegenheit eine große Fülle an außergewöhnlichen Museumsstücken zu bewundern.
Erstmals gibt die Schau Einblick in die faszinierende Zeit um 1500 in Lübeck, in der Kirchen, Kapellen und Klöster mit zahllosen neuen, prächtigen Kunstwerken ausgestattet wurden. Deutlich wird auch der Wandel, der mit der einsetzenden Reformation einherging.
Hochgeschätzte Meister wie Bernt Notke, Hermen Rode, Henning van der Heyde, Claus Berg oder Benedikt Dreyer prägten das Kunstschaffen vor dem Epochenwechsel. Mit rund 100 hochkarätigen Exponaten aus fünf europäischen Ländern lässt die Ausstellung die ebenso kurze wie dichte Zeitspanne von etwa 1470 bis 1540 wiederaufleben, als Lübeck nicht nur eine florierende Hansestadt, sondern die unangefochtene Kunst- metropole im Ostseeraum war. Zu den herausragenden Exponaten zählen spektakuläre Werke der Tafelmalerei, Gold- und Silberschmiedekunst wie das St. Georg-Reliquiar aus Riga sowie monumentale Altarretabel, darunter ein Altaraufsatz des Lübecker Malerunternehmers Bernt Notke aus Kopenhagen, der sog. Greveraden-Altar von Hans Memling aus Lübeck sowie Arbeiten von Veit Stoß und Tilman Riemenschneider, die Lübecker Künstlern als Vorbild dienten.
Thema der Ausstellung ist auch, wie Künstler, Werkstätten und Auftraggeber in Beziehung standen und welchen Einfluss sie überregional hatten. Bedeutende Leihgaben kommen unter anderem aus dem Bodemuseum in Berlin, dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, aus dem Ludwig Roselius Museum in Bremen, der Pinacoteca di Brera in Mailand und dem Nationalmuseum in Kopenhagen.
Einen Blick hinter die Kulissen der Ausstellungsvorbereitung gewährt der neue Imagefilm, der unter www.luebeck1500.de zu sehen ist.
Die Ausstellung „Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum“ ist im gesamten Museumsquartier – dem St. Annen-Museum und der Kunsthalle St. Annen – zu sehen sowie in den großen Lübecker Kirchen. Ebenso beteiligen sich die Lübecker Stadtbibliothek, das Lübecker Archiv, das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) und die Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) an dem bislang größten Ausstellungsprojekt dieser Art in der Hansestadt. Infos unter www.luebeck1500.de.