29. März 2024
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Männer – mal so gesehen… – Urlaubsfreuden?

Irgendwo zwischen hohen Palmen, schneeweißem Sand und azurblauem Meer ist es zu finden –  das ganz große Urlaubsglück. Zumindest suggerieren uns das die zahlreichen Werbespots im Fernsehen und die sich im Reisebüro auftürmenden Broschüren nur allzu gerne.

Entspannen, die Seele baumeln lassen –  es könnte alles so schön sein, wäre da nicht dieses an Hyperaktivität grenzende, typisch männliche Verhaltensmuster. Denn während sich unsere bessere Hälfte ganz ungeniert dem Müßiggang hingeben kann und für einen erholsamen Tag am Strand nicht mehr benötigt als ein gutes Buch, wird für uns Männer das schönste Urlaubsidyll schnell zur gähnenden Langeweile. Entspannung heißt Stillstand. Lesen wir entgegen unserer Gewohnheit doch mal einige Zeilen im Krimi dieses schwedischen Autors, schweifen unsere Gedanken nur allzu schnell ab. „Abgetrennte Körperteile, die wie Filetstücke überall im Büro verteilt waren, ließen Kommissar Smørrebrød das Blut in den Adern gefrieren.“ Statt wohligen Gruselns denkt der gemeine Mann eher: „Hmm, ich habe immer noch nicht das neue Steakmesser ausprobiert, das ich kurz vor unserer Abreise in den Urlaub geschenkt bekommen habe und überhaupt würde ich lieber ein gutes Stück Fleisch in der Pfanne brutzeln sehen als meine Haut in der Sonne.“ Vielleicht denkt er aber auch: „Apropos Büro. Die Steuererklärung macht sich nicht von alleine.“ Wenn schon Urlaub, dann bitte Action: Klettern im Himalaya, Surfen auf Hawaii oder mit dem Helikopter durch den Grand Canyon düsen. Übersteigerte Erwartungen an die schönste Zeit des Jahres und die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege – eigentlich paradox, immerhin können erwachsene Männer klaglos mehrere Stunden vor der Playstation zubringen, ohne sich zu langweilen. Vielleicht sollte Mann im Urlaub (wie auch sonst im Leben) das große Glück lieber im Kleinen suchen. Wellen zum Surfen soll es ja auch auf Sylt geben, genau wie einen Fernseher mit Stromanschluss für die Daddelkiste, die ja schließlich nichts anderes ist als das maskuline Pendant zur gepflegten Bettlektüre der Frau.   pa

© lazyllama – Fotolia

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