In der Pfalz werden die Feste gefeiert wie sie fallen. Berühmt für ihren Pfälzer Saumagen und den Wein, überrascht die Region nicht nur mit ihrer Kulinarik und ihren berühmten Rebensäften. Als weltweit größtes Riesling-Anbaugebiet und Deutschlands Rotweinproduzent Nummer eins würde man auf Anhieb denken, dass sich in der Pfalz alles um die Trauben und den daraus gekelterten Tropfen dreht.
Das tut es auch, aber nicht nur. Die Südliche Weinstraße hat viel mehr zu bieten als sanft geschwungene Weinberge. Der stattliche Pfälzerwald, die trutzigen Burgen und die kleinen pittoresken Winzerorte mit ihren verwinkelten Gassen und den urigen Kneipen laden zum Verweilen beziehungsweise zum Einkehren ein. Doch damit nicht genug: In der Region gibt es das ganze Jahr über etwas zu entdecken oder zu unternehmen. Das kommt bei Touristen gut an, etwa wenn im Frühjahr Tausende von Mandeln in voller Pracht blühen – selbst auf Mallorca ist die Mandelblüte kaum üppiger!
Rund 10.000 Bäume auf den Hainen und Alleen verwandeln die Region dann in einen rosaroten Traum. Während der Pfälzer Mandelwochen (ab März) verwöhnt die Genussregion ihre Besucher nicht nur mit einem Blütenmeer sondern auch mit allerlei kulinarischen Highlights und Ausflugstouren, zum Beispiel im Oldtimerbus.
Passend zum rosafarbenen Kleid, erstrahlen im März und April auch die Burgen, Kirchen, Schlösser und Stadttore in zauberhaften Pink- und Rosatönen. 22 historische Gebäude wie das Deutsche Weintor in Schweigen-Rechtenbach, die Dionysiuskapelle in Gleiszellen-Gleishorbach oder auch die Wachtenburg und der Marktplatz in Wachenheim werden illuminiert und zaubern eine romantische Atmosphäre.
Zauberhaft und voller Romantik sind auch die Rosenwochen im Bad Bergzabener Land. Ende Mai bis Anfang Juni dreht sich hier alles um die anmutige Blume. Ob bei einem Ausflug mit dem Rosenexpress, oder dem Rosenmarkt im Innenhof des Schlosses bis hin zur märchenhaften Rosenwanderung in Kapellen-Drusweiler – die Auswahl ist groß.
Und was passt am besten zu den Rosen? Dornröschen. Die Märchenfigur kommt im Juni ins Spiel. Als wohl romantischstes Dorf der Südlichen Weinstraße verwandelt sich Dörrenbach im Zuge der „Mittelalterlichen Dornröschen-Festmeile“ in ein Mekka für Märchenfans. Ob Pfälzer oder Besucher – phantasievolle Kostüme inspiriert von der Welt der Märchen und des Mittelalters sorgen für eine feierliche Atmosphäre. Das Entertainment übernehmen Gaukler, Musikanten sowie das Straßentheater. An vielen Ständen entlang der Festmeile sind Kunst und Handwerk zu bewundern: Lederwaren, Schmuck sowie Tonkunst. Auf die kleinen Besucher wartet Kinderschminken und als besonderes Highlight Armbrustschießen. Wenn sich nach der Zeitreise ins Mittelalter der Hunger meldet, steuert man eine der vielen Weinstuben und Restaurants an.
Aber nicht nur an diesem Wochenende steht Dörrenbach unter einem märchenhaften Stern. Der Wanderparkplatz am Ortseingang ist der Startpunkt zum 5,7 Kilometer langen Gebrüder-Grimm-Märchenweg, der eine Teilstrecke des rund 13,4 Kilometer langen Dornröschen Rundwanderwegs ist. Auf den beiden Wanderwegen begegnen den großen und kleinen Wandersmännern bekannte Märchengestalten, wie beispielsweise der Froschkönig, Hänsel und Gretel, Schneewittchen, Dornröschen, Rapunzel und Sterntaler.
Doch anders als in anderen Erzählungen gibt es in der märchenhaften Pfalz mehr als nur ein Happy End oder besser gesagt: Die Region verführt das ganze Jahr über zu Genuss- und Glücksmomenten, sei es auf einem der vielen Weinfeste, auf einer Probe der edlen Rebensäfte oder während einer Bollerwagentour durch den Weinberg.
Foto: Domenik Ketz Bildarchiv – Suedliche Weinstrasse