18. April 2024
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Im Talk: Clemens Schick!

Der gebürtige Tübinger ist gerade ganz groß im Geschäft: Aktuell sind die Dreharbeiten zur Neuverfilmung des Klassikers „Gefährliche Brandung“ im Gange, während gerade der Neustart „Praia do Futuro“ über die Kinoleinwände läuft. Was den Künstler so interessant macht und warum ihm der internationale Durchbruch gelang, konnten wir im Talk erfahren!

„Praia do Futuro“ läuft seit dem 2.10. in den Kinos und erzählt von einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zwischen zwei Männern. Mit welchem Gefühl dreht man die etwas pikanteren Szenen?
Sie meinen wahrscheinlich die Sexszenen. Damit habe ich kein Problem. Für mich hat sich Bloßstellen, Scham, nichts mit Nacktsein zu tun. Es gibt eine Szene in „Praia do Futuro“, in der mein Charakter Konrad nach einer durch-feierten Nacht für seinen Lover ein Lied singt. Bei dieser Szene hab ich mich geschämt. Da war ich unsicher. Da fühlte ich mich nackt. Außerdem spielt es für mich keine Rolle, ob ich mit einer Frau oder einem Mann eine Sexszene drehe. Beides macht gleichviel Spaß und ist gleich anstrengend.

Was ist Ihrer Ansicht nach die zu vermittelnde Botschaft von „Praia do Futuro“?
Das was der Film mir bedeutet, muss nicht unbedingt mit dem was er dem Zuschauer erzählt, übereinstimmen. Deswegen diskutiere ich liebend gerne mit jedem über den Film der ihn gesehen hat, will aber nicht vorher sagen, was wir damit erzählen wollen. Am Ende ist entscheidend, was jeder einzelne beim Schauen des Films erlebt.

Ihr aktuelles Filmprojekt „Point Break – Gefährliche Brandung“ ist gerade in der Mache. Was können Sie uns zu der Neuverfilmung des Klassikers verraten?
Ich komme gerade aus den Alpen zurück. Wir haben dort an unglaublich schönen Drehorten gefilmt. Bis jetzt ist der Dreh ein großes Abenteuer. Die Stunts & Action -Szenen sind spektakulär. Mit Edgar Ramirez, Teresa Palmer, Luke Bracey zusammenzuarbeiten, ist trotz all dem für mich gerade das größte Geschenk an dem Ganzen.

Wie oft haben Sie sich das Original angesehen um sich auf den Dreh vorzubereiten?
Sehr oft. Ich mochte aber vor Allem, dass wir uns alle, das gesamte Team, den Film vor dem ersten Drehtag in Berlin zusammen angeschaut haben.

Für den Film „Largo Winch“ stürzten Sie sich selbst aus 5.000 Metern Höhe aus einem Flugzeug. Auch die Surfszenen in „Point Break – Gefährliche Brandung“ sollen nicht ohne sein. Sind Sie das selbst?
Ich habe für Largo Winch Skydiven gelernt. Physisch war das die größte Herausforderung, die ich in diesem Beruf leisten musste. Diese Erfahrung hat mich verändert – die Erfahrung sich mental so kontrollieren zu müssen und zu können, dass man sich in 5000 Meter aus dem Flugzeug stürzt und dann noch spielt. Und das, obwohl ich bei jedem der 40 Sprünge jedes Mal wenn ich in der Tür des Flugzeugs saß und auf die Erde schaute dachte, dass der Mensch nicht zum Fliegen gemacht ist. Das Glücksgefühl über den Flug hat aber jede Überwindung belohnt. Mittlerweile bin ich 70 Mal gesprungen und hoff, es kommen noch viele dazu.

Seit Ihrem internationalen Durchbruch als Bösewicht im „James Bond – Casino Royale“(2006) standen Sie häufiger mit Größen wie etwa Anthony Hopkins oder Ben Kingsley vor der Kamera. Ist man bei der Mitwirkung an  internationalen Filmprojekten aufgeregter als in heimischen Gefilden?
Auf eine Art ist es etwas Besonderes, einer Persönlichkeit wie Anthony Hopkins zu begegnen. Weil er ein großes Vorbild ist. Er ist ein so wunderbarer Handwerker und Gentleman zugleich. Ich habe aber vor jedem Kollegen Respekt, der sich einem Film oder Theaterstück hingibt. Ich respektiere Leidenschaft und Handwerk. Wie berühmt oder erfolgreich mein Gegenüber ist, ist mir eher gleichgültig.

Mutig und durchaus erwähnenswert sind Ihre Tätigkeiten in Afghanistan: Zwecks einer Reportage und bei Theateraufführungen für deutsche Truppen hielten Sie sich des Öfteren in Krisengebieten auf. Sind Sie dort auch in brenzlige Situationen geraten?
Ja. Was klar ist, wenn man in ein Kriegsgebiet reist. Wir, mein Team und ich, waren 2008 und 2011 in verschiedenen Lagern. In Kunduz, Kabul und Mazar. In Kunduz war zum Beispiel zehn Minuten vor dem Beginn meiner  Vorstellung Raketenalarm. Auch eine spezielle Erfahrung, in der ich mental gefordert wurde. Jedes mal, wenn man die Sicherheit des Lagers verlässt um zum Flughafen transportiert zu werden, ist man sich auch sehr bewusst, dass
jederzeit ein Anschlag passieren kann. Der Satz „Komm heil wieder, den sich die Soldaten gern mal zurufen bevor sie das Lager verlassen, bekommt eine sehr reale Bedeutung.

Sie fahren Motorrad, haben eine Rennlizenz für Autorennen, beherrschen Skydiving, sprechen mehrere Sprachen und zum Zwecke der Studienfinanzierung absolvierten Sie Nebenjobs als Gärtner, Türsteher und Kellner. Man könnte durchaus sagen, dass Sie sehr vielschichtig sind. Ist dies Ihrer Meinung nach ein Indikator für Ihren internationalen Erfolg?
Jetzt muss ich lachen. Ich liebe das Leben sehr, mit Allem, was es an Abenteuer bietet und wie es einen fordert. Auch wenn es gerade deswegen manchmal verdammt anstrengend ist. Ich entscheide mich meist immer für das Risiko und gegen die Sicherheit. Für diese Eigenschaft hab ich auch schon ziemlich bezahlt. Dass ich jetzt immer mehr international arbeite, hat vielleicht mit dieser Abenteuerlust zu tun.

Welche Ziele wollen Sie, beruflich wie privat, noch erreichen?
Beruflich will ich mich im Film immer weiter ausprobieren. In Deutschland und überall auf der Welt. Privat will ich mich noch mehr politisch engagieren. Außerdem werde ich neben meiner Arbeit für Human Rigths Watch,
Botschafter für die Hugo-Tempelmann-Stiftung, die sich um HIV-  Kranke im Norden Südafrikas kümmert und dort beispielsweise Kliniken baut und unterhält.

Foto: Real Fiction

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