29. März 2024
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Kleiner Nager für kleine und große entdecker

Sie liebt Nüsse und ist ein Langschläfer. Dabei bekommt ihr sie leider nicht so oft zu sehen,
denn sie ist scheu. Noch bis Ende März machen die Haselmäuse Winterpause. Die „Nussjagd“ hat sich zu einer erfolgreichen Aktion für Kinder und Jugendliche entwickelt.

Sie ahnt nicht, was alles um sie herum in diesem Jahr betrieben wird. Denn die Deutsche Wildtier Stiftung hat sich gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild für den kleinsten Vertreter unserer Schlafmäuse oder auch Bilche entschieden. Sie ist Wildtier des Jahres 2017 und tritt damit plötzlich ins Rampenlicht. Großes Aufsehen erregt die Haselmaus bei uns Menschen nicht, denn ihr habt Glück, wenn sie euch mal über den Weg läuft. Sie ist ein winziges Wesen mit kleinen Ohren, dunklen Knopfaugen und einem Schwanz, der so lang wie ihr ganzer Körper ist. „Der Nager ist bereits in mehreren Bundesländern gefährdet und in Sachsen-Anhalt sogar vom Aussterben bedroht“, begründet Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, die Wahl.
„Das kleine Tier bekommt man nur selten zu Gesicht. Aber wenn ihr eine ausgehöhlte Haselnuss findet, könnte es sein, dass eine Haselmaus zu Besuch war“, erläutert von Münchhausen. „Um an den fetthaltigen Kern zu gelangen, öffnet die Haselmaus mit ihren winzigen Nagezähnen die Schale, indem sie ein kreisrundes Loch hineinfrisst.“

Haselmäuse haben viele Probleme: Ausgeräumte Agrarlandschaften ohne artenreiche Hecken und Gehölze, strukturarme Waldränder und der Mangel an unterschiedlichen Baumfrüchten sind maßgeblich für den Rückgang der Population mitverantwortlich. Dabei haben Haselmäuse eine reichhaltige Speisekarte. Sie fressen im Frühjahr die Knospen und Blüten, vertilgen im Sommer auch mal Insekten. Im Herbst mögen sie am liebsten Nüsse – wie der Name verrät, bevorzugen sie Haselnüsse. Sie brauchen das Fett, um sich genügend Speck für den Winterschlaf anzufressen. Zum Überwintern bauen Haselmäuse dicht gewobene Nester in der Laubschicht am Boden. Ende März erwachen die Langschläfer aus ihrem halbjährigen Schlaf.
Ihr zu begegnen ist nur wenigen Naturfreunden vergönnt. Der kleine Siebenschläfer-Verwandte lebt versteckt im Unterholz von Laubwäldern.

Dabei weiß man heute gar nicht so genau, wo es noch Haselmäuse gibt und wie viele es sind. In Großbritannien kam man daher auf die Idee, Haselmäuse indirekt auszuspüren. Sie hinterlässt beim Benagen der Haselnüsse charakteristische Spuren. Eine von der Haselmaus geöffnete Haselnuss lässt sich recht einfach identifizieren. Das Loch in der Schale ist kreisrund und weist Spuren der Zähne auf, die parallel oder leicht schräg zum Öffnungsrand verlaufen. Die „Nussjagd“ hat sich zu einererfolgreichen Aktion für Kinder und Jugendliche entwickelt. Also wenn ihr mal Lust habt, der putzigen Maus auf die Spur zu kommen, untersucht die herumliegenden Nüsse unter Haselsträuchern. Vielleicht habt ihr Glück und eine Haselmaus läuft euch dabei über die Füße. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.nabu.de.

© Fotos: Piclease H. Heimpel

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