19. April 2024
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Segeln zum Anfassen – 126 Jahre Travemünder Woche vom 17. bis zum 26. Juli 2015

Wenn dann am Freitag, dem 17. Juli, der Startschuss gegeben wird, erwarten Sie meisterliche Wettkämpfe und ein buntes Drumherum mit viel Musik sowie ganz besonderen lukullischen Genüssen. 126 Jahre Travemünder Woche! Zehn Titelkämpfe in spektakulären Bootsklassen und Segeln zum Anfassen auf der Trave und dem SAP Media Race Course erwarten die Teilnehmer und Gäste. Mit dabei sind rund 1.500 Aktive an den Startlinien der Regattafelder und rund eine Million Zuschauer an Land. Die Party steigt auf mehr als 80.000 Quadratmeter von der Bertlingstraße bis zur Trelleborgallee und wieder zurück mit einem Riesenrad und Livemusik vom Feinsten. Während die segelinteressierten Zuschauer die Rennen auf der SAP Mediabahn live am SAP Sail Cube und nachmittags die Showrennen auf der Trave erleben, können sich die Kinder auf dem Abenteuerspielplatz CITTI kostenlos austoben. 

Ohne Ehrenamtler geht gar nichts
…sagt Hinrich Klatt, der zusammen mit seinem Bruder Jürgen Klatt und seiner insgesamt 8-Mann-starken-Crew mit der „Jacaranda“ wieder mit am Start sein wird und das zum sechsten Mal. Dass ihm das Segeln im Blut liegt, muss er nicht betonen. Begeisterung sprüht aus seinen Augen, wenn er vom Segelsport erzählt. Auch seine Ehefrau, Frauke Klatt, und selbstverständlich die erwachsenen Kinder lassen es sich nicht nehmen, wieder dabei zu sein. Frauke Klatt malt Bilder vom aktiven Segeln und gestaltet seit 18 Jahren das Plakat zur Travemünder Woche. „Die Travemünder Woche ist wie die 5. Jahreszeit für das Seebad“, sagt die Künstlerin und leidenschaftliche Seglerin. Aber alles sei hier auch familiärer als auf anderen Regatten. „Wir genießen es, einmal im Jahr Gleichgesinnte und Freunde zu treffen“, erklärt sie.
Damit alles zu Beginn der größten und anspruchsvollsten Regatta in der Lübecker Bucht wie am Schnürchen läuft, arbeiten die 350 ehrenamtlichen Helfer das ganze Jahr an den Vorbereitungen. „Teilweise nehmen sich die Leute extra Urlaub, weil sie sonst die ganzen Aufgaben nicht bewältigen könnten“, meint Hinrich Klatt. Mitglieder vom Yachtclub, Ehefrauen und Schüler sind dabei, denn überall werden fleißige Hände gebraucht. Das Startschiff mit der Wettfahrtleitung brauche sechs Mann, zwei bis drei Sicherungsboote müssen besetzt sein, um die Tonnen zu legen. Schließlich sei das Regattabüro zu besetzen; alles müsse nach Plan verlaufen.
„Saubere Segelbedingungen haben wir hier“, sagt Hinrich Klatt und meint damit, dass es keinen Tidenhub und wenig Strömung gibt. Seine Frau fügt hinzu: „Die Vielfalt ist es, die die Menschen begeistert und dass sie alles schön kommentiert bekommen.“ Von ruhiger See bis zur langen Welle haben wir in der Lübecker Bucht alles. Auf der Mittelstrecke am ersten Wochenende kommen auch weniger Trainierte und kleine Mannschaften gut über die Runden, weil es selten Manöver und lange Bahnen gibt.
Nach der feierlichen Eröffnung am Freitagabend durch Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, dem Schirmherrn der 126. Travemünder Woche, Ministerpräsident Torsten Albig  und der neuen Vorsitzenden des Hauptveranstalters Lübecker Yacht-Club (LYC), Andrea Varner-Tümmler, fällt der sportliche Startschuss am Sonnabendfrüh um 10 Uhr für die Big Boats. Die Dickschiffe gehen dann auf ihre Mittelstreckenwettfahrt nach Grömitz, die Lübecker Bucht und abends geht’s nach Travemünde zurück.  Wir haben eine Vision, erklärt Hinrich Klatt und sagt noch: „Das wäre der Hammer.“ Bei Seglern geistere die Idee durch die Köpfe, die Mittelstrecke vom Skandinavienkai starten zu lassen. Bei Westwind würden dann 20 Schiffe nebeneinander unter Spinnaker zum Anfassen nah an den Zuschauern vorbeisegeln. Die Idee sei spektakulär, doch bei Ostwind könne es haarig werden. Das müsse genau überlegt werden, auch der Fährverkehr spiele dabei natürlich eine Rolle.

Volles Segelprogramm
Das Segelprogramm der Klassen ist auch in diesem Jahr wieder vielfältig: Die Segler der Jugendbootsklasse RS Feva (aktueller Meldestand 170 Boote) werden um den Weltmeistertitel kämpfen, genau wie die Sportler der J 22, die ihre „Marinepool Worlds“ (mit rund 40 Booten) austragen. Außerdem gehen die Segler der Zweimann-Trapezjolle mit Spinnaker der Klasse Laser II (mit etwa 30 Booten) auf Weltmeistersuche. Die Sportler der Devoti-One tragen ihren Gold Cup aus. „Ganz besonders interessant finde ich persönlich diese Klasse“, sagt Jens Kath, der sportliche Leiter der TW und ehrenamtliche Geschäftsführer. In Deutschland sind die D-One weitestgehend unbekannt, hauptsächlich in Großbritannien oder den Niederlanden werden sie gesegelt. „D-One ist ein Einhand-Boot, ähnlich wie der Finn Dinghy, aber mit Gennaker, etwas kürzer und leichter, also ein wenig wie ein Skiffboot. Links und rechts am Boot sind kleine Ausleger, so eine Art Flügel. „Das Segeln damit sieht einfach echt cool aus“, so Kath. Und in den Regattafeldern der D-One sind einige Topleute zu finden, zum Beispiel der Australische Olympiasieger Tom Slingsby. Die Klasse hat sich mit rund 50 Booten angekündigt. Natürlich gehen wieder viele Bootsklassen zu ihren Ranglistenregatten an den Start, wie zum Beispiel die Finn Dinghys, die A-Cats oder die Musto Skiffs. Dazu noch das Programm der Seesegler. Außerdem im Programm die Rennen der 1. und 2. Segel-Bundesliga am ersten Wochenende: Segeln zum Anfassen auf der Trave, der SAP Medienbahn und der SAP Sail Cube am Strand, der hunderten Segelinteressierten mit professionellen Kommentatoren und Grafiken den Segelsport verdeutlicht. Insgesamt starten auf zwölf Regattabahnen inklusive der „Indoor-Segel-Arena“ Pötenitzer Wiek als Ausweichrevier bei viel Wind, der SAP Trave-Bahn und dem SAP Media Race Course etwa 25 Segelklassen. Für alle Dickschiff-Segler gibt es wieder die beliebten Up-and-Down-Wettfahrten und die 2 Mittelstrecken. „Das ist richtig körperliche Arbeit, da kommt man ins Schwitzen“, meint Frauke Klatt und lacht.
Spektakulär ist auch das Programm der Medienbahn, dem SAP Media Race Course. Ganz neu starten dort täglich zwei verschiedene Bootsklassen; eine vormittags und eine nachmittags. Außerdem werden in diesem Jahr alle Klassen getrackt, das heißt auch die Segler, die nicht auf der Medienbahn starten, können abends ihre Rennen im Internet verfolgen und über Tag können die Fans diese Rennen im Livestream sehen.

Live und lecker
Die Meile präsentiert sich wieder lecker, musikalisch und tanzfreudig. Regionale Produkte und Feinkost, wie die Firma Speisenwerft von Tim Mälzer sind genauso dabei, wie das indische Restaurant Shikara. Entlang der Meile gibt es aber auch wieder Fritten, Fisch und feine Weine. Dazu Bratwurst, Crêpes und kühles Holsten. Zum Abrocken wird ein breites musikalisches Programm auf mehreren Bühnen sowie in den Beach-Clubs geboten. Den Anfang macht am Freitagabend „Nite Club“ – feinste Danceclassics, Popklänge und funky Sounds. Bevor am Sonnabend, 18. Juli, schon ein musikalisches Highlight auf der Festivalbühne am Brügmanngarten wartet: Robbie meets Amy, die wohl explosivste Robbie Williams und Amy Winehouse-Tribute-Show Deutschlands. Gänsehaut ist garantiert am 25. Juli, wenn „The Voice of Germany“-Sieger Andreas Kümmert auf der Bühne steht.

Bürgermeister Bernd Saxe in Aktion
Am Mittwoch muss auch Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe wieder beweisen, wie er in Form ist beim beliebten Match Race um den Volksbank Rotspon Cup. „Ich freue mich riesig auf die 126. Travemünder Woche, auf spannende Regatten und eine tolle Atmosphäre. An dieser Stelle danke ich bereits jetzt den Organisatoren der Travemünder Woche, den vielen ehrenamtlichen Helfern, Unterstützern und Sponsoren, ohne die die Travemünder Woche nicht die herausragende Segelgroßveranstaltung wäre, die sie heute ist“, sagt Bernd Saxe, Lübecks Bürgermeister. „Wir freuen uns alle schon auf den bunten Mix aus Festival und Sport und denken, dass wir wieder eine enge Verzahnung zwischen Sport und Party hinbekommen haben“, sagt die Vorsitzende, Andrea Varner-Tümmler, stellvertretend für alle 350 ehrenamtlichen Helfer. Die diesjährige Travemünder Woche endet am Sonntag, dem 26. Juli mit dem traditionellen Höhenfeuerwerk von der Nordermole und der Südermole gegen 23 Uhr. Am nächsten Morgen werden sicher schon einige über die 127. Travemünder Woche nachdenken und Pläne schmieden für den Start der Dickschiffe vom Skandinavienkai aus.

© Foto: www.segel-bilder.de

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