18. April 2024
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Interview – Im Gespräch mit Barbara Wussow

Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin für TV- und Bühnenprojekte pflegt Barbara Wussow auch gerne den Publikumskontakt via Literaturlesungen. Mit Ihrer Patenschaft für zwei ungarische Kinder beweist die gebürtige Münchnerin einmal mehr, wie sehr ihr soziales Engagement am Herzen liegt. Wir haben mit der Wienerin über Beruf und Lifestyle gesprochen…


Während Ihres Studiums als Bühnenbildnerin waren Sie als Assistentin bei dem Bühnenbildner Professor Günther Schneider-Siemssen tätig.
Was hat Sie dazu bewogen, die Seite zu wechseln und die Schauspielkunst zu erlernen?

Ich habe in dieser Zeit viele Schauspieler in meinem Alter gesehen. Damals war ich ein sehr ruhiger und schüchterner Mensch. Doch irgendwann traute ich mich, eine Schauspiellehrerin darum zu bitten, mir einen Text zu geben, den ich auswendig lernte und ihr vortrug. Ihr Urteil lautete: „Du gehörst auf die Bühne!“

Mit unterschiedlichen Leseprogrammen sind Sie auch im In- und Ausland unterwegs. Welche Art von Literatur lesen Sie dem Publikum vor?

Ziemlich unterschiedliche Arten. Da gibt es zum Beispiel eine Lesung von Alma Mahler. Die Frau des Komponisten Gustav Mahler und eine „Femme
fatale“! Ich trage den Leuten etwas aus Almas Tagebüchern vor. Bei „Farben der Liebe“ etwa, geht es zum Zeugenbefragungen zum Thema Liebe. Auch Weihnachtsgeschichten sind jedes Jahr dabei. Das Tolle an Lesungen ist, live mitzuerleben, wie das Publikum die Geschichten empfindet.

Bis Ende März waren Sie mit der Komödie „Glück – Le Bonheur“ im Bayrischen Hof in München zu sehen. Bei Theateraufführung lassen sich Patzer nicht rückgängig machen. Haben Sie vor den Aufführungen deshalb Lampenfieber?

Ich habe immer Lampenfieber. Das Schlimmste sind die letzten fünf Minuten vor dem Auftritt – bevor sich der Vorhang hebt ist es ganz schlimm!

Sie sind bei den diesjährigen Karl- May-Spielen in Bad Segeberg dabei. In welcher Rolle kann man Sie da sehen?

Bei der Inszenierung „Im Tal des Todes“ bin ich ein mexikanisches Luder, welches eine Kantine besitzt. Ich freue mich sehr auf die Zeit in Segeberg.

Sie engagieren sich für das SOS Kinderdorf in Köszeg in Ungarn und haben zwei Patenkinder dort. Wie sieht der Kontakt aus?

Den 16-jährigen Jungen habe ich bereits oft besucht. Es ist wirklich spannend, da er neun Geschwister hat. Wien und Ungarn liegen ja zum Glück dicht beieinander, sodass die Entfernung nicht zu weit ist. Die Patenschaft zu dem 8-jährigem kleinen Mädchen besteht erst seit letztem Sommer. Aber ein
Besuch ist bereits geplant. Ansonsten werden immer viele Briefe geschrieben und Päckchen geschickt.

Sie führen seit 25 Jahren eine allürenfreie Ehe mit dem Schauspieler Albert Fortell. Können Sie uns Ihr Geheimrezept verraten?

Das gibt es nicht. Wir beide hatten einfach Glück miteinander. Wir sind seit 33 Jahren ein Paar und seit 25 Jahren verheiratet und schaffen es, den anderen so zu nehmen, wie er ist.

Wie sieht die Aufgabenverteilung zwecks Kindererziehung und Haushalt bei Ihnen aus?

Geregelt haben wir da gar nichts. Aber einer von uns ist immer zuhause. Dazu haben wir noch ein tolles Kindermädchen sowie Freunde, Nachbarn und Familie die uns, wenn alle Stricke reißen, ganz toll unterstützen.

Der Gesundheitstrend boomt gerade wie noch nie. Überall werden grüne Smoothies getrunken und am laufenden Band wird Yoga praktiziert. Wie stehen Sie zu dem Thema?

Smoothies sind eine lustige Erfindung. Aber ich persönlich bevorzuge es dann lieber eine Kiwi so zu essen. Die Kinder mögen gerne gesunde und selbstgemachte Milchshakes. Sowieso wird, allein schon wegen der Kinder, bei uns sehr gesund gekocht – italienische, österreichische oder asiatische Gerichte und auch sehr viele Suppen. Yoga und Fitnessstudio sind gar nichts für mich, denn ich muss mich beim Sport auspowern. Deshalb gehe ich gerne zum Laufen in den Wald!

Wie stehen Sie generell zum Thema „Älter werden“?

Ich werde absolut entspannt älter und habe an mir noch nichts schnitzeln und spritzeln lassen. Das Geheimrezept ist dabei wohl eine positive innere Einstellung sowie eine große Portion Humor. Ich habe festgestellt, dass es mir seit dem 40. Lebensjahr eigentlich immer besser geht, was wohl daran liegt, dass man Dinge gelassener sieht.

Ihre Lebensphilosophie lautet: “Du kannst deinem Leben nicht mehr Tage geben – aber den Tagen mehr Leben.” Was tun Sie dafür, um diesen Leitsatz in die Tat umzusetzen?

Ich versuche jeden Tag etwas Schönes zu erleben und herzhaft zu lachen. Allein schon der Anblick von blühenden Kastanien oder blühendem Flieder lässt mein herz höher schlagen. Dann befolge ich den Rat meiner Mutter: „Wenn Du etwas Schönes siehst, dann brenn es auf die Netzhaut“! Arbeit im Garten oder Eis essen mit meiner kleinen Tochter sind absolute Entspannungsrituale, bei denen ich wunderbar abschalten kann. Ich habe auch über Jahre hinweg Tagebuch geschrieben. Damit möchte ich bald wieder anfangen!

Vielen Dank für das freundliche Gespräch Frau Wussow.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!

© Foto: Barbara Wussow

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