25. April 2024
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Schlapp und schleck sind Hundeküsschen gefährlich?

Freudig schwanzwedelnd kommen sie einem entgegengelaufen, gucken dich mit ihren braunen Augen erwartungsvoll an, schlecken mit ihrer Zunge über deine Hand und würden nur zu gern auch dein Gesicht ablecken. Das ist ihre Art, Frauchen und Herrchen ihre Zuneigung zu zeigen. Die einen ekeln sich davor und andere lassen gewähren. Gerade Kinder gehen vollkommen unbekümmert mit ihren vierbeinigen Freunden um und schmusen gern ausgiebig mit ihnen. Eltern sind oft hin- und hergerissen, wenn es um feuchte Hundeküsse und Hygiene geht.

Wir fragten Dr. Sandra Kröger, Tierärztin in Schönwalde, ob Hundeküsse gefährlich sind. „Die Übertragung mit Infektionskrankheiten ist in der Regel kein Problem. Aber bei Wurmbefall des Hundes besteht das Risiko, dass Wurmeier vom Menschen aufgenommen werden. Diese Eier scheidet der Hund mit dem Kot aus. Beim Lecken des Fells können sie dann an Zunge und Lippe haften bleiben. Besonders der Fuchsbandwurm stellt eine Gefahr dar“, erklärte die Tierärztin und fügte hinzu, dass eine regelmäßige Entwurmung unerlässlich sei. Aber man solle die Kirche im Dorf lassen. Ein Wurmbefall trete im westlichen Europa bei Menschen äußerst selten auf. „Wichtig ist es natürlich, Kindern zu vermitteln, vor jedem Essen die Hände gründlich zu waschen.“
Aber Hunde können mit ihrer Zunge noch viel mehr als ihre Zuneigung zu zeigen. Ihre Zunge ist so beweglich wie eine Schlange. Die Hundezunge besteht aus der Zungenwurzel, die am Zungenbein hängt und der Zungenspitze, auch Lyssa genannt. Benannt nach der altgriechischen Dämonin des Wahnsinns galt dieser etwa vier Zentimeter lange Schlauch im Mittelalter als Sitz der Tollwut und wurde auch „Tollwurm“ genannt. Deshalb schnitten die Menschen allen Hunden die Zungenspitze ab, sobald jemand durch einen Biss mit der gefährlichen Krankheit infiziert wurde. Inzwischen weiß man zum Glück mehr über die gefährliche Virusinfektion.

Im Wesentlichen hat die Hundezunge einmal die Funktion der Kühlung, denn unsere Fellnasen schwitzen nur über die Pfoten. Bei höheren Temperaturen oder Anstrengung sorgt sie durch Verdunstung für eine gesunde Normaltemperatur. Denken Sie immer daran, dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen. Natürlich hat auch die Zunge beim Trinken eine wichtige Funktion. Wenn Hunde trinken, machen sie das laut und schlappern das Wasser regelrecht ins Maul. Mit Hilfe von moderner Technik, Zeitlupenaufnahmen und Röntgenbildern fanden Forscher der Virginia Tech in Blacksburg heraus, dass Hunde ihre Zunge knicken, parallel auf die Wasseroberfläche aufkommen lassen und so einen Wasserstrom nach ob ziehen, welchen sie dann im Maul auffangen. Übrigens trinken auch Katzen auf diese Weise.
Auch für die Nahrungsaufnahme brauchen unsere tierischen Freunde ihre Zunge. Schmecken können Hunde mit nur 1500 Geschmacksknospen – sechsmal weniger als wir Menschen – nicht so gut. Stattdessen entscheidet der Duft, ob etwas mundet oder nicht. Das Jacobsonsche Organ in der Nase sogt für das Erschnuppern von Sexualduftstoffen und Nahrung und leitet den notwendigen Prozess des Speichelns ein. Dafür ist dann die Unterzungendrüse zuständig. Die Verdauung beginnt nicht erst im Magen, sondern direkt im Maul.

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