29. März 2024
Anzeige

Aktuelle Beiträge

Alles bio? Genießen ohne Reue – …klar doch!

Regional sollen sie sein, möglichst saisonal und aus biologischem Anbau. Immer mehr Menschen scheinen sich Gedanken um ihre Ernährung und die Qualität der Lebensmittel zu machen. Aufgerüttelt durch die Skandale in der Lebensmittelbranche wie Nikotinrückstände in Eiern, Antibiotika im Schweinefleisch und krebserregende Farbstoffe in Gewürzen sind die Verbraucher stark verunsichert, zumindest für eine gewisse Zeit. Immer mehr Menschen wünschen sich gesunde Nahrung, deren Herkunft und Produktion eindeutig nachgewiesen werden kann.

Das Thema ist komplex und eine heile Welt, wie wir sie in der Werbung mit drei Kühen auf saftigen Blumenwiesen in idyllischer Berglandschaft gezeigt bekommen, gibt es im Allgemeinen nicht. Klaus Lorenzen, geschäftsführender Vorstand der Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft LANDWEGE eG, sagt zum Thema Massentierhaltung: „Man kann nicht pauschal sagen, dass klein gut und groß schlecht ist. Aber solange extrem billiges Fleisch gekauft wird und die Politik nicht stärker eingreift, wird es Massentierhaltung geben.“ Bedenklich sei dabei unter anderem die massive Gabe von Antibiotika in dieser Form der Tierhaltung, die in Deutschland dreimal höher sei als in der Humanmedizin. „Die bleiben natürlich im Kreislauf“, meint Lorenzen.
Gleichzeitig habe sich die Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen aus der Region sehr positiv entwickelt. Gewachsen sei auch die Anzahl der Kleinbetriebe in der näheren Umgebung, die biologisch hergestellte Nahrungsmittel anbieten wie beispielsweise eine Ölmühle, die Raps- und Leinöl erzeugt und eine Gärtnerei, die Teekräuter im Angebot hat. Ganz wichtig sei den Kunden, frische Produkte auf dem Teller zu haben. Ein großer Teil des Angebots der Landwege-Bio-Märkte falle auf Obst, Gemüse, Brot und Backwaren. Auch Hofkäse, Eier und Honig von Imkern aus der Region werden gern gekauft. „Die Kunden wünschen sich frische, unverpackte Ware“, sagt Lorenzen. Im Fleischbereich gebe es eine positive Entwicklung und die Verbraucher sind bereit, mehr Geld auszugeben. Vor allem wollen sie wissen, woher es kommt und wie es erzeugt wird. Insgesamt sei das Segment der Biolebensmittel im Verhältnis zu den übrigen eher überschaubar; 5 bis 6 Prozent betrage es.
Zuwächse gebe es auch im Bistrobereich. Da macht es sich bemerkbar, dass viele außer Haus essen, weil sie allein leben oder ihre Mahlzeiten aus Zeitgründen nicht gemeinsam einnehmen können. „Der erweiterte Mittagstisch wird sehr gut angenommen“, so Lorenzen. Auch vegane Produkte sind zurzeit im Trend. „Die Menschen bewegt das Thema und gerade junge Leute kaufen sie gern“, ergänzt Lorenzen. Inzwischen unterhält Landwege fünf Bio-Märkte in Lübeck und Bad Schwartau. Neben den frischen Produkten gibt es natürlich das Warenangebot, das man in einem Supermarkt erwartet: vom gesamten Lebensmittelsortiment über Pflegeprodukte bis hin zu biologischer Tiernahrung. Es lohnt aber auch, nur für einen Kaffee mit einem leckeren Teilchen einmal vorbeizuschauen.

Foto: Florian Gleißner von der Domäne Fredeburg, LANDWEGE Mitgliedshof

Latest Posts

Anzeige

Newsletter Abonnieren

Direkt – kompakt – informativ! Unser Magazin-Newsletter.

Ja, ich möchte den regelmäßigen Newsletter des Magazins Lübecker Bucht erhalten und mich über aktuelle Produkte und Aktionen informieren. Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit kostenlos möglich. Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Interessant